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Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II.

Biografie Teil 2

Nach der Tradition der Mohawks suchten die Eltern den Mann für ihre Tochter. Diese Aufgabe übernahmen im Fall von Tekakwitha ihr Onkel und ihre Tante. Wie sich schnell herausstellte, wollte Tekakwitha jedoch nicht heiraten. Sie nannte dafür keine Gründe und zog sich damit den Unmut ihrer Verwandten zu. Diese versuchten, ihren Willen durchzusetzen, indem sie den Eltern des erwählten Bräutigams die Zustimmung zur Ehe gaben, ohne Tekakwitha darüber in Kenntnis zu setzen. Doch die junge Indianerin merkte dies rechtzeitig und lief weg. Schließlich wurden die Ehepläne verworfen, aber dies hatte unangenehme Folgen. Da Tekakwitha sich den Traditionen widersetzt hatte, wurde sie sehr schlecht behandelt. Sie musste die schlimmsten Tätigkeiten verrichten und wurde von ihren Verwandten auf übelste Weise beleidigt.

Die Missionierung der Ureinwohner war zu dieser Zeit schon in vollem Gang. Und so war es nicht ungewöhnlich, dass Pater Jakob Lambertville auch Tekakwithas Siedlung besuchte. Überraschenderweise wollte sie, als sie den Pater erblickte, sofort zur Christin werden. Da sie sich aber am Fuß verletzt hatte, musste sie noch einige Wochen warten, bis sie am angebotenen Religionsunterricht teilnehmen konnte. Tekakwithas Entscheidung wurde von ihrem Onkel missbilligt, aber er hatte sie ohnehin schon aufgegeben. 1675 besuchte Tekakwitha zum ersten Mal den Religionsunterricht und ein Jahr darauf wurde sie getauft. Sie erhielt den Namen Katherina, was die Irokesen mit Kateri übersetzten.

Durch die Taufe wurde die Situation für Tekakwitha in ihrem Volk unerträglich. Sie wurde als eine Art Hexe gesehen, welche die Tradition des Stammes verraten hatte. Dies führte dazu, dass die junge Kateri fliehen musste. Sie fand Obhut in der Missionsstation St. Xaver, die von den Jesuiten in Montreal eingerichtet worden war. Dort empfing Kateri auch zum ersten Mal die heilige Kommunion. 1679 legte die junge Indianerin ein Keuschheitsgelübde ab und widmete ihr Leben Gott.

Kateris Alltag begann schon vor dem Sonnenaufgang mit einem Kirchgang. Sie arbeitete hart und in den wenigen Pausen betete sie. Hinzu kamen strenge Fastenübungen, die einhergingen mit Selbstgeißelungen. Diese selbst auferlegte Belastung ließ den jungen Körper schon in jungen Jahren sterben. Der Tod traf Kateri am 17. April des Jahres 1680. Sie war gerade einmal 24 Jahre alt. Kurz nach ihrem Tod sollen alle Pockennarben verschwunden sein.

Ein Missionar, P. Gotonec, schrieb die Lebensgeschichte von Kateri Tekakwitha im Jahr 1715 auf. Sie wurde mit der Zeit in der katholischen Kirche zu einem festen Begriff. Papst Pius XII. leitete das Verfahren zur Seligsprechung im Jahr 1943 ein. Verkündet wurde sie schließlich im Jahr 1980 von Papst Johannes Paul II.

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